Nadine:
Ich bin oft und viel in die Ruhe gegangen in letzter Zeit. Ich habe eine Pause bei Facebook eingelegt und übe mich darin, mein Handy auch mal auszuschalten. Ich spüre dass ich tief in mir drin zu Hause bin, und dass ich dies von meinen Eltern gelernt habe: ein gesunder Zugang zum Leben. Das bedeutet auch, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu betrachten, weniger aus Hektik und Abhängigkeit.
In diesem Zustand bin ich kreativer, verspielter und begleite die Kinder gern, weil ich mich mehr auf sie einlassen kann. Ich habe damit angefangen Sport zu treiben und genieße diese intensive Zeit mit mir. Als Frühaufsteher bin ich morgens um 7 Uhr meist allein unterwegs beim Joggen oder auf dem Weg ins Schwimmbad. Wenn Zeit ist danach schreibe ich oder meditiere. Indem ich meinem Körper die Bewegung gebe, die er braucht, ehre ich ihn und liebe es ihn als Kunstwerk zu betrachten.
Etwas aus persönlicher Erfahrung zu erkennen ist für mich ein hohes Gut. Viel geht es bei mir um Abhängigkeit. So wie ich es bei näherer Betrachtung erfahre hat, sie viele Gesichter, sie ist verbunden mit anderen Menschen, bestimmten Situationen, mit Glaubenssätzen und sie löst Selbstzweifel wie etwa Schuld und Scham aus. Ich sehe: wenn ich in eine Abhängigkeit gerate mache ich mich oft sehr viel kleiner und unselbständig und reagiere kontrolliert.
Ich suche oft nach Anerkennung und rücke dabei meist von mir selber ab. Dann bin ich zutiefst enttäuscht wenn diese nicht zurück kommt, oder anders als ich es meine zu brauchen. Was für ein blöder Mist: Gefallen wollen, um sich besser zu fühlen; es allen Recht zu machen und dann darauf zu warten das etwas zurückkommt. Nervosität und Selbstzweifel bis hin zu Scham etwas nicht ganz richtig gemacht zu haben als Folge die mich auch nicht frei macht. Statt in der Fülle zu leben bin ich dann hauptsächlich damit beschäftig auszuweichen und zu projizieren.
Ich habe gelernt: wenn ich mein Leben nur vom Verstand her kontrolliere und beobachte bin ich nicht authentisch. Dann erfahre ich nicht vollständig was ich brauche um auf einer tieferen Ebene zu lernen, nämlich da wo Transformation stattfindet. Diese passiert im Stillen und ist ein konzentrierter innerer Vorgang.
Bewerten und Vergleichen ist die Folge eigener Unsicherheit – die wiederum in eine Abhängigkeit führt. Ich lebe dann sozusagen in einer Glocke und halte auch alle anderen darin fest, indem ich alles auf mich beziehe. Puh, ganz schön anstrengend.
Verständnisvolles Sehen wird möglich wenn ich mich traue nach innen zu schauen und mir Zeit für mich nehme. Ich komme um die Basics nicht drum herum, was berührt mich, wo verkrampfe ich, wo liegt der Schmerz, ist er alt ist es neu? Gehört es noch zu mir oder ist es nur ein Schatten? Was braucht es um ein integrierter vollständiger Mensch zu werden? Wo beginnt der Wandel, wie weit kann ich nach innen schauen? Was auftaucht hat etwas mit mir zu tun, soviel ist klar.
Der tiefe innere Wandel braucht das Belichten und das Hinschauen auf unsere Abhängigkeiten, das Erkennen dessen was wir brauchen um in unsere Kraft zu kommen und zu erkennen, was uns Kraft raubt. Ich bin bereit für den Wandel – er vollzieht sich auch ohne meine ständige Aufmerksamkeit.
Ich muss nichts festhalten oder erreichen: der Weg des Wandels wird mich von jetzt an begleiten. Solange ich mir selbst näher komme besteht immer die Möglichkeit aus meiner Freiheit heraus zu handeln. Ich bin verbunden – nicht getrennt vom großen Geist oder der Quelle oder wie auch immer es jeder bezeichnet. Wahre Selbsterkenntnis öffnet: du gibst und ziehst an, du bist das Zentrum, du bist Energie.
Der Weg der Ehrlichkeit gegenüber mir selbst ist unumgänglich. Ich kann aufhören damit etwas sein zu wollen: ich bin einfach. Wie will ich jemals Freiheit empfinden wenn ich mich selbst – mein inneren Schöpferkern den der sich entschieden hat hier dieses Leben zu leben – niemals kennengelernt habe? Wie kann ich jemals die Kontrolle loslassen und ins Vertrauen kommen wenn ich nicht auf den Grund meines Seins getaucht bin?
Wie will ich mein nächstes Jahr verbringen?
- In Ruhe mit mir sein
- Sport
- Liebe und Sexualität leben
- Meine Ausbildung zur „psycho spirituellen Seelenbegleiterin“ beenden
- Meditation
- Unser Familiengeschäft weiter vorantreiben
- Englisch lernen
- Viel Zeit mit meinen Freunden verbringen und viele neue Freunde finden
Ein weiteres intensives Reifejahr, das passt zu den Anfang 40ern. Meinen Lysi in die Pubertät begleiten mit mehr Gelassenheit im besten Falle, diese Entwicklung die Eltern und Kinder gemeinsam erleben ist auf eine Art schon millionenfach geschehen; auch wir werden es hinbekommen.
Vertrauen in meine eigenen Stärken, in meine Intuition, lernen Dinge geschehen zu lassen und im richtigen Moment aktiv zu werden: ich weiß das ich diese Gabe habe. Die innere Ruhe finden um im richtigen passenden Flow Moment die entscheidende Frage oder Richtung aufzuzeigen.
Demut und Bescheidenheit, ein offenes Herz, vor allem erst mal für mich selbst. Ich bin nicht hier um mich selber klein zu halten, um mich wieder und wieder im Kreis zu drehen und mich von meinen Schatten jagen zu lassen. Mich zu quälen mit den gleichen bohrenden Fragen nach: habe ich alles richtig gemacht?
Nein ich bin hier um zu lernen mein volles menschliches und spirituelles Wesen zu entfalten. Ich will aus mir heraus kreieren und erschaffen. Ich bin dankbar um jede Erkenntnis die mich diesem Ziel näher bringt. In Vorfreude auf ein gemeinsames Jahr.
Guten Rutsch in 2019
Eure Nadine